Integrationswerkstatt – ein Christ, ein Muslim und ein Jude erklären ihre Kulturen, ihren Glauben und ihre Freundschaft

Ein kostenloses interreligiöses Bildungsangebot

  • gegen Angst, Diskriminierung und (religiösen) Hass
  • für Dialog, Miteinander und Freundschaft

In Deutschland gab es im Jahr 2019 täglich 5 Angriffe auf Jüdinnen und Juden, dies bedeutet mehr als 1.800 Angriffe im Verlauf des Jahres (auf eine Gruppe, die nur 0,27% der gesamten deutschen Bevölkerung ausmacht). Im gleichen Jahr gab es fast 900 Angriffe auf Musliminnen und Muslime. Zum Vergleich: 2017 gab es in Deutschland fast 100 Angriffe auf Christinnen und Christen oder christliche Institutionen aufgrund ihrer kulturell-religiösen Identität. Alle Statistiken aber zeigen, dass die Zahl der Straftaten gegen christliche Einrichtungen in Gesamteuropa sowie die Zahl der Angriffe auf die jüdische und muslimische Bevölkerung zunehmen.

Warum gehen wir so schlecht miteinander um? Gegenseitiges Misstrauen und Gewalt werden stärker, wenn wir nicht miteinander reden, sondern nur übereinander.

Kennst DU eine Jüdin oder einen Juden? Mit wie vielen Menschen aus einem anderen Kulturkreis oder einer anderen Glaubensrichtung als deiner eigenen unterhältst du dich jede Woche? Durch Freundschaft, Kennenlernen und gegenseitige Aufklärung können wir uns der Diskriminierung und dem Rassismus entgegenstellen.

Wir bieten Veranstaltungen für Schulen und andere Bildungseinrichtungen an, finanziert durch ein Förderprogramm der EU, und reden über uns und unseren Glauben – als Christ, als Jude, als Muslim. Und wir beantworten Fragen rund um unseren Glauben, unsere Kulturen und Traditionen. Dabei soll es weniger darum gehen, religiöses Fachwissen zu vermitteln, als von unserem persönlichen Glauben, unserer Freundschaft und unseren Erfahrungen als Christ, Jude oder Muslim zu erzählen.

Detlev Cosler hat Kath. Religionspädagogik und Sozialwissenschaften studiert. Er hat zwei erwachsene Söhne und lebt seit 20 Jahren in Unkel. Beruflich arbeitet er im Seelsorgebereich der Verbandsgemeinde Unkel und widmet sich seit einigen Jahren der Unterstützung und Förderung des Ehrenamts.

Riad Alhamad ist Jurist aus Aleppo, Syrien. Er lebt seit 2015 in Deutschland und arbeitet unter anderem im Bürgerpark in Unkel. Zudem hat er in den vergangenen Jahren anlässlich von Konferenzen in Schweden, Bosnien und Deutschland über das Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen und über muslimisch-jüdische Freundschaft gesprochen.

Zachary Gallant ist Projektleiter eines interreligiösen Dialog- und Bildungsprojekts der Stiftung Weltethos. Er ist Mitbegründer von רודפי צדק (rodfeitzedek.org), die es sich zum Ziel gesetzt hat, unter in Europa lebenden Jüdinnen und Juden das Zugehörigkeitsgefühl zu dieser Region wieder zu stärken. Er war bis 2021 stellv. Vorsitzender des Beirats für Migration & Integration im Kreis Neuwied.

Wir alle drei haben jahrelang mit unseren Familien in Unkel gelebt und sind Gründungsmitglieder des Vereins „Gemeinsam für Vielfalt e.V.“, einem der Gewinner des Deutschen Integrationspreises 2019. Seit Jahren sind wir freundschaftlich verbunden – auch durch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer Glaubensrichtungen.

Unser Veranstaltungsangebot richtet sich an Gruppen von etwa 20 bis 30 Kindern oder Jugendlichen, mit denen wir, je nach Absprache mit der entsprechenden Schule oder Bildungseinrichtung, im Rahmen eines ein- bis dreistündigen Blockseminars über unsere Kulturen, Glaubensrichtungen und Freundschaft sprechen. (Im Hinblick auf die Besonderheiten der derzeitigen Situation mit COVID-19 möchten wir alternativ gemeinsam mit Ihnen überlegen, in welchem Format unser Angebot für Sie gemäß der Corona-Auflagen passend sein kann.)

Ein Festmahl zu teilen, gehört zu den schönen Dingen, die wir in vielen Kulturen erleben dürfen. Für die Gläubigen unter uns verbindet sich dabei die Freude der Gemeinschaft mit Familie, Nachbarn und Freunden mit der besonderen Nähe zu Gott.

Diese Freude kann und sollte uns über die Grenzen unserer Religionen hinweg noch stärker verbinden. Denn Muslime, Juden und Christen teilen nicht nur die Freude an der Gemeinschaft, sie teilen auch den Glauben an einen barmherzigen Gott. …

Denn auch das Gebot der Nächstenliebe teilen wir, wie Mohamed lehrt: ‚Niemand unter Euch hat den rechten Glauben, wenn er nicht seinem Nachbarn wünscht, was er für sich selbst wünscht.‘

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, 23. Juni 2017

In diesem Sinne freuen wir uns, unsere Kulturen und Traditionen mit Euch und Ihnen zu teilen, um Freundschaft und Verständigung zwischen unseren Völkern zu fördern.

Bei Interesse, kontaktieren Sie uns bitte über einen der auf der Kontakt-Seite angegebenen Wege.

Ein Projekt von Gemeinsam für Vielfalt e.V. gefördert durch die Europäische Union als Teil der Projekts „Muslim Jewish Coalition for Combating Hatred”.